Diese komplexe und komplizierte Thema wollen wir diskutieren. Die Impulse für die Diskussion im Zusammenhang mit dem Kulturprojekt "Braunschweig zwischen Monarchie und Moderne" gibt Prof. Dr. Georg Fülberth, Politikwissenschaftler, Marburg, am Donnerstag, 24. Januar 2013, um 19 Uhr im Gewerkschaftshaus, Wilhelmstraße
...wo die Demokratie und das demokratische Engagement verloren geht
wächst die Gefahr von kriegerischen Konflikten…
Im Bewußtsein ist die Zeit von 1871 bis 1914 als "Gute alte Zeit" festgehalten. Sie wird verbunden mit idyllischen Vorstellungen von Adel und Monarchie. Die lange Friedensperiode ist geprägt durch sich ausdehnenden bürgerlichen Reichtum und rasante Entwicklung von industrieller Fertigung, in der sich eine Arbeiterbewegung herausbildet, deren Alltag alles andere als eine gute alte Zeit ist. 
Die Wirtschaftskrise 1873 führt in eine lange dauernde Depression, und der Aufschwung, der darauf folgt, trägt den kommenden Krieg in sich. Kennzeichen sind Rüstungswettlauf und Imperialismus.
Wohlstand und Selbstzufriedenheit des Bürgertums lassen jeden Wunsch nach Demokratie erlöschen. Die Monarchie wird als ideale Staatsform hingenommen. Hinter dieser Fassade bereitet sich die Katastrophe von 1914 vor. Der Adelsglamour ist nur ein dünner Firnis über diesen Problemen:
Auch in Braunschweig ist die Situation gekennzeichnet durch
- eine Wirtschaft, die Märkte und Einflussgebiete außerhalb der deutschen Grenzen sucht,
- ein Herzogtum in einem Staat, der in Wirklichkeit nur ein Fürstenbund ist und in dem es keine Volksouveränität gibt,
- den sich immer mehr zuspitzenden Widerspruch zwischen einer sich rasch modernisierenden Technologie innerhalb eines veralteten politischen Systems:
Braunschweig geht mit dem Kopf nach hinten in die Moderne.
Unterstützt von:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Friedenszentrum, Bürgerinitiative Braunschweig (BIBS), Verein der Verfolgten des Nazi-Regimes (VVN-BdA), Deutsche Kommunistische Partei (DKP), Braunschweiger Initiative für eine andere Politik (BIAP), Die Linke Braunschweig.
